Im Kiewer Höhlenkloster

Kiew. Unser Aufenthalt in der ukrainischen Landeshauptstadt begann mit einem spektakulären Blick über die Stadt und die Umgebung. Im Höhlenkloster sprachen wir mit Vertreter/-innen der russisch-orthodoxen Kirche /Moskauer Patriarchat.

Nach unserer Landung ging es direkt durch den morgendlichen Berufsverkehr in
Richtung Innenstadt, wo uns der Busfahrer am Kiewer Höhlenkloster absetzte.
Das Höhlenkloster gilt als das älteste Kloster der orthodoxen Kirche des Moskauer
Patriachats und ist aufgrund seiner langen und wechselvollen Geschichte
Weltkulturerbe der UNESCO.

Im Anschluss an eine kurze Führung über das Gelände der Klosteranlage trafen wir uns mit Vertretern der russisch-Orthodoxen Kirche/Moskauer Patriarchat zu einem Gespräch über deren Jugendpastoral. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen ist es für die russisch-Orthodoxe Kirche nicht leicht, das Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung zu gewinnen. Doch wie bei anderen christlichen Kirchen, steht auch hier die Unterstützung von Menschen in Krisengebieten im Mittelpunkt. Von Kiew aus werden Flüchtlingshilfen organisiert und Hilfskonvois in Konfl iktgebiete geschickt, um insbesondere Frauen, Kindern und alten Menschen zu helfen.

Wöchentlich treff en sich 200 bis 300 Jugendliche, um über aktuelle Themen zu diskutieren. Dabei stehen Persönlichkeitsentwicklung, aber auch Fragen rund um die Berufswahl, die Familienplanung oder den eigenen Glauben im Mittelpunkt. Die moralische Unterstützung ist daher besonders wichtig. Darüber hinaus engagieren sich junge Leute in Betreuungseinrichtungen für Kinder mit verschiedenen Einschränkungen, in Senioreneinrichtungen oder Tierheimen.

Darüber hinaus unterhält das Kloster eine Blutspende- und Knochenmarksdatenbank. Die russisch-orthodoxe Kirche arbeitet nicht nur in Kiew, sondern verfügt über landesweite Strukturen der Jugendarbeit. Zwei Mal jährlich fi nden nationale Treff en von bis zu 100 Priestern statt, die dort miteinander in den Austausch treten. Die Vermittlung von Inhalten an Hauptamtliche erfolgt in erster Linie über die Vorlesung „Orthodoxie und Jugendarbeit“.

Text: Matthias Zitzelsberger und Nadine Wacker

 

Hinterlasse einen Kommentar